Die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto Thyreoidits – was Sie essen und was sie vermeiden sollten. Ein Artikel Ihrer Ernährungsmedizinerin in Frankfurt am Main.
Die Schilddrüse bildet unter anderem die Hormone T3 und T4, die viele Vorgänge im Körper steuern. Bei der sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis ist die Schilddrüse chronisch entzündet. Das führt auf Dauer dazu, dass sie nicht mehr ausreichend Hormone produziert. Dadurch kann es zum Beispiel zu ständiger Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, Haarausfall oder Hautveränderungen kommen.
Was ist eine Hashimoto Thyreoditis und warum habe ich das?
Die Häufigkeit liegt bei 2-5% mit steigender Tendenz und betrifft häufiger Frauen als Männer. Die Hashimoto Thyreoditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion.
Die Hashimoto Thyreoditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper selbst Antikörper gegen das eigene Gewebe bildet und dies dadurch über die Zeit abgebaut wird und damit nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormon gebildet.
Anfangs kann es wie zu einer entzündlichen Reaktion kommen und dadurch zur Überfunktion. Oft jedoch geht es schleichend und der Patient merkt erst die Symptome einer Unterfunktion, wenn nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone gebildet werden.
Was merke ich selbst?
Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und entwickeln sich oft schleichend. Zu den häufigsten Anzeichen bei einer Schilddrüsenunterfunktion gehören:
Müdigkeit und Energielosigkeit
Gewichtszunahme
Kälteempfindlichkeit
Trockene Haut und Haare
Verstopfung
Depressionen
Muskelschmerzen und Steifheit
Gedächtnisprobleme oder Konzentrationsstörungen
Warum habe ich eine Hashimoto-Thyreoidits bekommen?
Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und bestimmte Infektionen eine Rolle spielen. Bei Hashimoto bildet das Immunsystem Antikörper gegen die Schilddrüse, was zu einer chronischen Entzündung führt.
Was passiert dann im Verlauf? Welche Behandlung erfolgt?
Abhängig der Rest- Schilddrüsenfunktion und des akuten Verlaufes gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die von Schilddrüsen-Blockade und Therapie der Entzündung oder einer Gabe von Schilddrüsenhormonen bei Schilddrüsenunterfunktion reichen können.
Da Hashimoto in der Regel zu einer Unterfunktion führt, ist die Behandlung meist die Substitution der fehlenden Hormone durch die Einnahme von Levothyroxin, einem synthetischen Schilddrüsenhormon. Die Dosierung wird individuell angepasst, um die Hormonwerte im Normalbereich zu halten.
Wer stellt die Diagnose?
Schilddrüsenerkrankungen betreuen meistens Endokrinologen, aber die Diagnose kann primär durch eine Blutabnahme und Kontrolle der Schilddrüsenwerte mit spezifischen Antikörpern gestellt werden. Zur Diagnostik gehört aber eine ergänzend ein Ultraschall der Schilddrüse, dieser kann ebenfalls Hinweise auf eine Entzündung geben.
Auch erfahrene Hausärzte oder Internisten können das häufig anbieten.
Welche Mikronährstoffe sind empfohlen?
Selen: 100–200 µg täglich für 3 Monate. Selen kann die Funktion der Schilddrüse unterstützen und die Antikörperwerte (z.B. Anti-TPO) positiv beeinflussen.
Omega-3-Polyunsaturated Fatty Acids (PUFA): 1,5 g EPA/DHA täglich für 3 Monate. Diese Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können die Schilddrüsengesundheit fördern.
Zink: Überprüfung des Zinkspiegels ist sinnvoll, da Zinkmangel häufig vorkommt. Bei Mangel kann eine Zinksupplementation sinnvoll sein.
Welche Zusammenhänge mit anderen Nährstoffen gibt es?
Vitamin D: Ein Mangel ist häufig bei Hashimoto. Eine Korrektur des Vitamin D-Spiegels ist wichtig, da ein ausreichender Vitamin D-Spiegel mit einer Reduktion der Anti-TPO-Antikörper assoziiert ist.
Eisen: Eisenmangel ist häufig bei Hashimoto und kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Eine Eisensupplementation kann nicht nur die Schilddrüsenfunktion verbessern, sondern auch zu einer Reduktion der Anti-TPO-Werte beitragen.
Kupfer: Bestimmung des Kupferspiegels ist ratsam, da sowohl Mangel als auch Überangebot schädlich sein können. Ein ausgewogenes Kupfer-Niveau ist wichtig für die Schilddrüsengesundheit.
Welche Ernährungsempfehlungen gibt es konkret?
Reduzieren Sie den Konsum von Kreuzblütler-Gemüsen :
Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl, Grünkohl da diese in rohem Zustand die Schilddrüsenfunktion beeinflussen können. Beim Verzehr sollten diese nur blanchiert oder schonend gekocht (oder stir-fryed) werden, um die potenziellen Effekte zu minimieren.
Wurzelgemüse wie Rettich und Radieschen sowie Blattsalate wie Rucola sollten ebenfalls nur schonend zubereitet werden.
Hirse: Vor dem Kochen sorgfältig wässern und gut durchgaren, um mögliche Hemmstoffe zu reduzieren.
Sojaprodukte: Können die Wirkung der Schilddrüse beeinflussen und sollten in moderaten Mengen konsumiert werden, insbesondere bei bestehenden Schilddrüsenproblemen.